Schüleraustausch 2019/21

Wie in den Jahren zuvor begannen die Planungen für den Schüleraustausch 2020 bereits im Herbst 2019. Bei einer Präsentation „Schottland und Parkhill“ wurde in zwei BVJ-Klassen (Berufsvorbereitungsjahr Hauswirtschaft und Pflege und Berufsvorbereitungsjahr Gastronomie) die Schulpartnerschaft zwischen der Alfred-Welker-Berufsschule und der Parkhill Secondary School of Glasgow den SchülerInnen vorgestellt. Neben allgemeinen Informationen zu Schottland, ging es vor allem um das schottische Schul- und Ausbildungssystem. Schnell fanden sich SchülerInnen, die Feuer und Flamme für den geplanten Austausch waren.

Erste Nachrichten über eine Virus-Erkrankung im fernen China machten die Runde.

Anfang Dezember erhielten die SchülerInnen Kriterien für die Bewerbungsgespräche, die über die Teilnahme entscheiden sollten:

  • Vorstellen der eigenen Person in englischer Sprache
  • Kurzreferat zu einem „schottischen“ Thema
  • Begründung, warum die Auswahl auf sie fallen sollte.

Anfang Januar 2020 starteten die Bewerbungsinterviews für die Teilnahme an der Reise nach Glasgow. Wie auch in den vergangenen Jahren, gab es mehr BewerberInnen als Plätze und die Auswahl fiel den beteiligten Lehrkräften sehr schwer. Auch die Absagen an diejenigen SchülerInnen, die es schließlich nicht geschafft hatten.

    Schottland wir kommen

Schlechte Nachrichten

Die Freude bei den SchülerInnen, die überzeugt hatten, war groß und so starteten wir voller Motivation und Vorfreude die Vorbereitungen. Flüge und Übernachtungsmöglichkeiten wurden gebucht. Die SchülerInnen erstellten Profile mit Fotos, in denen sie sich den schottischen SchülerInnen vorstellten. Gleiches taten die schottischen SchülerInnen, so dass die Schüler erstmals in Kontakt traten.

Nachrichten über die neue Virus-Grippe, COVID-19, wurden immer häufiger. Das Virus war in Europa und nicht zuletzt auch in Deutschland und Schottland angekommen. Noch war aber nicht absehbar, wie sehr die Pandemie sich ausweiten würde und Schule und Leben weltweit beeinflussen würde.

Am 10.03.2020 fand eine Informationsveranstaltung für die Glasgow-Reisenden und ihre Eltern statt. Reisedaten, Informationen zu Unterkunft und Programm wurden SchülerInnen und Eltern vorgestellt. Einwilligungserklärungen wurden eingeholt, Teilnahmegebühren bezahlt. COVID-19 war Thema, aber alle waren noch zuversichtlich, dass die Reise würde stattfinden können.

Enttäuschung

Dies änderte sich nur drei Tage später. Am Freitag, den 13.03.2020 erfuhren Lehrkräfte, SchülerInnen und Eltern, dass die Schulen geschlossen würden und Unterricht nur aus der Distanz stattfinden würde um das Infektionsgeschehen eindämmen zu können.

Alles war auf den Kopf gestellt. Es galt Fernunterricht zu organisieren, jegliche Aktivitäten bezüglich Schüleraustausch wurden auf Eis gelegt. Bald war klar, die geplante Reise im Mai würde nicht stattfinden können. Enttäuschte SchülerInnen, enervierende Anrufe bei Fluglinien und im Reisebüro folgten. Stornierungen wurden eingeleitet.

In Europa erkrankten Millionen Menschen an COVID-19, viele Menschen starben. Grenzen wurden geschlossen, Reisen war nicht mehr möglich.

Aber noch bestand die Hoffnung, dass ein Teil des geplanten Austausches würde stattfinden können, nämlich der Besuch unserer schottischen Freunde, der erst für Ende Juni geplant war. Das Programm stand: Besichtigung unserer Schule, gemeinsamer Unterricht, Besuch von Ausbildungsstätten und regionalen Sehenswürdigkeiten. Im Mai stornierten auch unsere schottischen Partner ihre Reise.

Die einmalige Gelegenheit für unsere SchülerInnen aus dem BVJen nach Schottland zu reisen und vor Ort unvergessliche Erfahrungen zu machen, fiel einem fiesen kleinen Virus zum Opfer.                   Gudrun Müller & Beate Pappenberger